15-16.06.2019 - Swiss500Miles

Swiss 500 Miles - 2019

Die Prognosen waren etwas ungünstig... wir starteten trotzdem.

Schliesslich gibt's ja die abgedroschene Leier von wegen «es gibt kein schlechtes Wetter..., nur...». Seis drum, in den Sattel schwangen sich auch in diesem Jahr Cowboy und LX. Auf die Uhr kamen so etwas über 1000 Km, für Cowboy noch etwas mehr. Wir pötterten gemütlich gen Bächli in Dietikon, wo wir einerseits wieder ein paar gelungene Kreationen beaugapfelten und andererseits ... ein erstes Mal so richtig ins Schwitzen kamen. Temperaturmässig, wohlverstanden. Verzichtserklärung unterschrieben, «Sponsoren-Fresspäckli» gefasst und schon ging es los auf den Prolog zum Start zu den Swiss500Miles. Dieser war identisch mit dem Vorjahr, mit dem Ziel bei der Milandia in Greifensee. Verfahren hatten wir uns trotzdem und damit 19 Kilometer gespart. Es sollte der erste und letzte Verfahrer sein/bleiben, dank eingespieltem Teamwork klappte fortan alles bestens. Bis auf das Wetter. Aber dazu später. Die Organisatoren hielten dann noch fest, dass nicht weniger wie 5 Pässepassagen kurzfristig mutiert werden mussten - entweder noch zuviel Schnee, oder schlicht zu gefährlich.

Am Start - wir reihten uns in die vorletzte Reihe ein um mit dem 3. Block loszufahren. Als Routiniers, die wir sind, wissen wir: Das gibt nun in den ersten 1-3 Stunden ein ziemliches «Gstunk» auf der Strasse, aber vorallem auch an den Posten. So trafen wir es dann auch an: Nach 70 Kilometern am Posten in Mellingen standen gefühlt alle miteinander an, in einem Festzelt, wo die Sonne so richtig zeigte, woher die Wärme kommt. Auch die Helfer am Tisch schwitzten beim Anblick der leicht gestressten Biker. Aber immerhin waren sie nicht halb so dick eingepackt wie wir.

Weiter geht es nach Altwis und hinter Morgarten, genauer gesagt in Brunnen enterten wir unsere Nachtessen-Beiz, das Regenzeug in weiser Voraussicht unter die Ärme geklemmt. Beim «Salvi & Gino» fanden wir noch einen einzigen, freien Zweiertisch, dieses Restaurant ist eine Empfehlung, sofern man die Italiener liebt, und wer tut das nicht? Auf den Wein mussten wir allerdings verzichten, Salat und Teigwaren füllten unsere bereits leicht angeknabberten Speicher wieder. Und nicht vergessen: KAFFEE! Ohne steht der LX bekanntermassen die Nacht nur schwer durch. Bange Blicke schweiften nach draussen, wo es schon bald einmal wie aus Kübeln goss und ein mittlerer Sturn tobte. Es machte einem so richtig Lust...

Das letzte Tröpfchen Pippi musste noch raus, bevor die Ausrüstung in Richtung «Mondlandung» hochgefahren wurde. Es sollte für längere Zeit ein richtiger Entscheid bleiben. Wir schwangen uns auf unsere Mopeds und verabschiedeten uns in die rabenschwarze Nacht. Und so sah der Run insgesamt aus:


Jetzt schraubten wir uns hoch nach Wassen. Vor dem geistigen Auge zog das berühmte Kirchlein gefühlte 20x vorbei. Und immer wieder kommen uns Harleys entgegen. Leider war in Wassen Endstation und es musste der selbe Weg wieder hinunter gefahren werden. Für die einen war das Kreuzen ein Genuss (... im wissen, dass die anderen noch ein ganzes Stück vom Wendepunkt entfernt waren), für die anderen natürlich eher mühsam.

Küssnacht am Rigi und Willisau waren die kommenden Destinationen bevor wir den Glaubenbergpass überwinden - diesmal nur in einer Richtung - und dann hochfahren zum Brünig, wo wir dann auch wieder auf der selben Strecke runter müssen. Zurückgewunken habe ich eher selten. Glaubenbühlpass sowie der Schallenberg folgen und der Regen nimmt erst mal ab um sich dann sogar ganz zu verabschieden. Auf dem Abschnitt 11 fahren wir den Passwang hoch. Den kann man zusammenfassen: hoch = trocken - runter = zunehmend feucht. Ausgerechnet in unserem Heim-Rayon muss es wieder schiffen. Büsserach - Fehren - Nunningen - Reigoldswil - Bennwil - Diegten (gäll Balu hesch am Sundigmorge e chly Lärm ums Hüüsli gha und d'Sandra, begleitet vomene Riiseschnautzer het au e chly skeptisch gluegt, womer duuregfahre si) - Känerkinden - Buckten - Häfelfingen - Zeglingen - Oltingen - Anwil und dann noch nach Densbüren. In Böttstein, unserem letzten Kontrollposten, müssen wir vor der Beiz von einem schweren Zwischenfall Kenntnis nehmen. Der Heli steht auf der Strasse, Harleys liegen auf und (deutlich) neben der Strasse. Ein grauenhaftes Bild, was sich uns bot. Wir wünschen an dieser Stelle den Verunfallten nur das Beste!

Schockiert und wieder hellwach machen wir uns auf in Richtung Bülach, wo uns bei bestem Wetter wieder eine grosse Zahl an Zuschauern begrüsst und feiert. Die Endrohre sind verstummt, dafür dröhnen jetzt die Boxen. Live-Mugge ist angesagt. Und futtern natürlich. Auch die diesjährige Ausgabe der Endurance-Prüfung war anspruchsvoll und herausfordernd, das Erlebnis - trotz fehlendem Sonnenaufgang in den Alpen - einmalig. Und dann noch dies: 483 angemeldet, 388 gestartet und 327 im Ziel angekommen.
Nun fehlt noch die Ausgabe 2020, dann ist der Zehner bei uns beiden voll. Dies möchten wir noch schaffen. Und der Cowboy wird dannzumal der zum Event am weitesten angereisten Teilnehmer sein. Alle Tage fährt man ja nicht aus den U.S.A. extra für diesen Event in die Schweiz.   

Der strengste Teil - wie immer - die Heimfahrt. Schön für mich, kann ich am Montag ausschlafen, Mein Kumpel wird pünktlich um 0700 in Thun seine Klasse begrüssen. Heinomohl!

Hier gibt's noch ein paar Bilder.

 

 

Route:
Distanz: Kilometer
Zeit in Bewegung:
Durchschnittsgeschwindigkeit (in Bewegung): km pro Stunde

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