11.-19.08.2016 - Bohemian 500 Miles

2016 Bohemian500

Zugegeben – etwas mutig war das schon, sich in Tschechien an diesem Ausdauerwettbewerb zu versuchen. Gelohnt hat sich das Risiko aber.

Noch im Juni kämpften wir mit den Schwierigkeiten bei der Anmeldung, resp. bei der Bezahlung des Startgeldes und plötzlich war die erste Augustwoche auch schon wieder vorbei. Und damit der Start in greifbare Nähe gerückt. Am Start stehen Zwärg, Higgs und LX, auf dem Parkplatz bei Rheinfelden und nehmen den ersten Streckenabschnitt nach Augsburg unter die Räder. Bei Koblenz queren wir die Landesgrenze um durch den Südschwarzwald erst mal Sigmaringen zu erreichen. Der Mittagshalt mit einem Kurz-Stadt-Umgang. Fortan cruisen wir gepflegt gen Augsburg, wo wir nicht allzu spät am Abend das IBIS-Hotel nahe der Altstadt erreichen. Besichtigt, verpflegt, hingelegt – das Programm.

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Am 2. Anreisetag entscheiden wir uns für den schnellsten Weg – Regen hatte eingesetzt und auf der gesamten Strecke zum nächsten IBIS-Hotel in Pilsen blieben die Strassen nass. Die 316 Kilometer absolvieren wir in gut viereinhalb Stunden, so blieb genügend Zeit für den Zimmerbezug und den anschliessenden Apéro bei der «Dealership», wo für die fernen Gäste Speis und Trank offeriert waren und natürlich die Dealer-T-Shirts aufgestockt wurden. Zum Schlummi waren wir zurück im Hotel, wo es dann LX nicht mehr gelang, etwas Trinkbares zu ergattern. Alles, was er wollte, war gerade ausgegangen, so wurde ihm wenigstens noch ein Dessert offeriert. Auch nicht schlecht.

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Die 500Miles starteten etwas mühsam. Zwischen 10 und 13 Uhr war Einschreiben bei der Dealership und der Start dann zwei Stunden später ebendort. Wir waren um 11 Uhr vor Ort und warteten dann in der Folge 4 Stunden bis zum Start. Pläuderlen, verpflegen und pfüüserlen, dies waren die Möglichkeiten, die Zeit zu überbrücken. Der Ride selbst war zumindest anspruchsvoll. Immerhin 82 Starter muteten sich selbigen zu, ca. 15% aus der Schweiz stammend. Weshalb nur 82 Starter (in der Schweiz sind dies gut und gerne auch mal 450), erklärte man uns so: HD ist in Tschechien ein absolutes Luxusgut, zum Teil vom Munde abgespart. Da wird vor einem Ride-Out auch schon mal nachgerechnet, wie viele Kilometer zu fahren sind und was dies dann kostenmässig bedeutet. Wir fuhren über gute Strassen und weniger gute, verfuhren uns mächtig (die Wegbeschreibung hatte zwei Seiten mit Anweisungen und wir alle drei hatten die „falsche“ Seite oben…), verpflegten nachts um Zehn günstig (Essen, Getränk, Dessert und Kaffee für gut 10 Franken pro Person) und fanden schliesslich nach 874 Karten-Kilometern (im Ziel wurden bei mir 933 Kilometer notiert…) und 21 Stunden und 4 Minuten ins Ziel wiederum in Pilsen. Essen und einen Schlummi, mitten am Nachmittag, im Hotel, rundeten den Tag ab, bevor Susi am Abend über Prag anreisend ebenfalls nach Pilsen fand.

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Am ersten Rückreisetag fuhren wir unter anderem durch den Bayrischen Wald nach Freistadt. Pavée-Abschnitte sorgten dafür, dass Higgs’s Allerwertester noch ganz leicht nachmassiert wurde. Nicht überliefert ist, ob dies eher angenehm, oder weniger war. Im «Hotel zum goldenen Hirschen» überraschte uns der freundliche Rezeptionist mit dem Vorschlag, die Maschinen in den Verbindungsgang zwischen Hotel und Restaurant nebenan zu stellen. Also ins Hotel selbst. Nun – mehr willkommen kann man Harley-Treiber nun wirklich nicht heissen. Nach dem Apéro auf dem zentralen Platz stand das Essen im Hotel selbst auf dem Programm. Super verpflegt liessen wir den Tag ausklingen.

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Am Dienstag führt die Etappe von Freistadt nach Schönau am Königssee, oberhalb Berchtesgaden ins «Hotel Alpenhof». Die Fahrt war gespickt mit dem Übergang über die Donau in Linz, einem unerklärlichen Stau, welchen wir elegant mit Überholmanövern markant verkürzten und Passagen an verschiedensten Seeufern (Traunsee, Attersee, Mondsee, Fuschlsee, Wiestalstausee) und zum Schluss mit dem Schmankerl «Rossfeld Panoramastrasse». Da die Tagesetappe mit 250 Kilometern moderat blieb, stand einem Schwumm im Pool nichts im Wege. Higgs scherte aus und genehmigte seinem geschundenen Körper eine Massage. Das Nachtessen – ein währschafter Fünfgänger – schmeckte ausgezeichnet und der gute Wein dazu rundete einen weiteren gelungenen Tag ab.

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Der letzte gemeinsam absolvierte Tagesabschnitt führte am Mittwoch nach Grän ins Hotel «Lumberger Hof». 320 kurvenreiche und durch schönste Landschaften führende Kilometer verlangten einerseits eine wieder etwas erhöhte Konzentration, andererseits gab es ganz viele landschaftlich schönste Strecken zu geniessen.

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Im Hotel selbst trafen wir auf riesige Zimmer und natürlich ebenfalls wieder auf einen Pool. Susi und LX genossen diesen, Zwärg und Higgs befeuchteten derweil eher innen runter. Auch hier wieder ein herausragendes Nachtessen mit ausserordentlich freundlichem Personal. Und am Nebentisch zwei junge Frauen, welche sich eine Monsterplatte servieren liessen. Wir schauten uns mit fragenden Augen an, aber die Ladies verfügten offenbar über eine überaus formidable Verbrennung: Schliesslich fanden sich nur noch ganz wenige Restchen auf der Platte. E Guete! Abgerundet wurde der Abend ebenfalls wieder beim Schlummi in bequemsten Fauteuils.
Am Donnerstagmorgen hiess es sich zu verabschieden. Da Higgs bereits am Freitag wieder ein volles Arbeitsprogramm zu absolvieren hatte, wählten er und Zwärg die Diretissima (… im Navi-Modus «Mautstrassen nicht vermeiden») nach Hause. Sie werden berichten (müssen…), dass die letzten 80 Kilometer wiederum ziemlich feucht waren. Susi/LX wählten die Route über die Silvretta Hochalpenstrasse und erreichten schliesslich das «Romantik Hotel Säntis» in Appenzell. Diese Adresse erhielten wir an einer Mercedes-Servicstelle in Appenzell, wo wir tankten und gleichzeitig einen mords Gewitterregen überdauerten. Die Shopleitern empfahl uns das Hotel und schliesslich wählten wir noch für die letzten beiden knapp 2 Kilometer das Regenzeug zum Schutz. Im Hotel werden wir herzlich willkommen geheissen, wir wählten ein Romantik-Zimmer und wurden zu unserer Überraschung noch geupgraded. Ein formidables Zimmer mit Blick von ganz Oben auf den Landsgemeindeplatz – geschichtsträchtiger kann man fast nicht übernachten. Ein Kurzstadtbummel, es hatte aufgehört zu regnen, führte über zu einem feinen Nachtessen als krönendem Abschluss dieser Reise.

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Am Freitag gibt LX dem TomTom400 das Ziel Gelterkinden vor mit «Spannender Route». So fuhren wir Strassen und (ungeteerte) Strässchen, welche wir nicht kannten und dafür umso mehr genossen. Für die 172 Kilometer benötigten wir über 4 Stunden, was ein kleiner Hinweis darauf ist, dass wahrhaftig Nebenstrassen befahren wurden.

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Gesund und zufrieden kamen wir zuhause an. Um viele Erfahrungen reicher und mit schönsten Erinnerungen obendrauf. Bebildert ist die Tour über diesen Link.

 

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